Taxi 303 by Hans Heidsieck

Taxi 303 by Hans Heidsieck

Autor:Hans Heidsieck [Heidsieck, Hans]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2016-04-07T00:00:00+00:00


22.

Berreux hielt eine Besprechung mit seinem Kollegen Thibaudet ab. Auch Bout und Clat wurden zugezogen. Es handelte sich um die Frage, ob und wie weit Gaston Solfour an dem Einbruch in die belgische Botschaft beteiligt gewesen war.

Thibaudet wiegte den eckigen Schädel gedankenvoll hin und her. „Dass Solfour einer der Täter war“, meinte er, „steht ausser Frage. Durch die Geldscheine, deren Nummern wir zufällig wussten, hat mich Kollege Berreux erst darauf gebracht. Inzwischen habe ich mit meinen Beamten einige Fingerabdrücke gewinnen können. Ein Teil davon stimmt mit denen Solfours überein.“

„Und wie weit sind Ihre Nachforschungen in der Angelegenheit sonst gediehen?“ fragte Berreux interessiert.

„Die ganze Arbeitsmethode, nach der die ziemlich veralteten Geldschränke aufgeschweisst wurden, liessen mich auf zwei bestimmte Verbrecher als Täter schliessen. Einen von ihnen, der gerade vor einigen Wochen aus einer Strafanstalt wieder entlassen wurde, konnte ich bereits in seinem Schlupfwinkel aufstöbern. Aber er brachte ein einwandfreies Alibi bei. Ich musste ihn wieder laufen lassen. Nach dem anderen fahnde ich noch. Glücklicherweise habe ich bereits feststellen können, wer seine Braut ist, die ich nun beobachten lasse. Wenn man die ‚Braut‘ erst hat, geht einem der Bräutigam gewöhnlich auch bald ins Netz.“

„Ja, ja“, rief Berreux, „nur ich habe Pech darin. Solfour hat lieber die Braut verschütt gehen lassen, als dass er meine Bekanntschaft macht. Uebrigens wissen die Herren noch nicht, dass mir die rote Jule etwas sehr Wichtiges eingestand.“

„Was denn, Herr Kommissar?“ fragte Bout interessiert.

„Erstens gab sie mir zu, dass Gaston Solfour mit ihr über den beabsichtigten Chauffeurmord gesprochen hatte, und ausserdem sagte sie, dass er ihr gegenüber den Pont Royal als Ausgangspunkt seiner Tour nannte.“

„Donnerwetter!“ meinte Thibaudet aufhorchend. „Damit stünde es ja schon so gut wie fest, dass er der Täter war.“

„Das möchte ich trotzdem noch nicht behaupten“, entgegnete Berreux, der mit allen Vermutungen immer sehr zurückhaltend war, „aber es hat doch sehr meinen Verdacht bestärkt. Uebrigens ist Solfour gestern nacht im Negerviertel gesehen worden.“

Diese Mitteilung war für die anderen wiederum eine Neuigkeit. Berreux musste erzählen, was er von Bill erfuhr. Kommissar Thibaudet notierte sich jede Kleinigkeit.

Clat meinte: „Wir werden also das Negerviertel nun auch genau beobachten müssen.“

Berreux lächelte überlegen. „Ich glaube kaum, dass sich Solfour dort wieder blicken lässt. Aber ich denke, Kollege Thibaudet, dass wir uns, was die Nachforschungen angeht, jetzt noch enger zusammenschliessen. Ich habe auch das bestimmte Gefühl, dass wir irgendwie auf der richtigen Spur sind. Wer bearbeitet übrigens die Geschichte mit dem entwendeten Paddelboot? Sie, Clat, nicht wahr?“

„Jawohl“, erwiderte der Befragte erstaunt, „aber Herr Kommissar, ich verstehe nicht ...“

„Geben Sie bitte die Sache an Bout ab. Unterrichten Sie ihn auf das genaueste. Und Sie, Bout, werden mir dann nachher darüber Vortrag halten.“

Bout nickte. Clat sah betreten aus. Berreux klopfte ihm auf die Schulter. „Ich habe nämlich eine wichtigere Aufgabe für Sie, Clat“, sagte er freundlich, wobei er Bout einen verstohlenen Blick zuwarf, „wir sprechen darüber noch.“ In Wirklichkeit traf er diese Anordnung bloss, weil er Bout mehr zutraute als Clat.

Thibaudet mischte sich hier nicht ein. Er wusste genau: wenn Berreux diese an sich belanglose Sache auf einmal in den Fall Didier mit einbezog, so musste er schon einen guten Grund dafür haben.



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